Aussaat-Tests

Am 07.05.2006 (Sonntag Nachmittag) wurde der 1. Aussaat-Test gestartet. Drei verschiedene Substrate (Vogelsand, Bimskies und Kieselgur) wurden ausgewählt. Drei Töpfe wurden mit Leitungswasser angegossen und der Rest mit Chinosol-Lösung (1 Chinosol-Tablette auf 1 Liter warmen Leitungswasser). Eine Wässerung von unten wäre optimal gewesen, jedoch standen alle Töpfe in der gleichen Schale. So wurde die Erde von oben gegossen und musste danach glattgedrückt werden. In jedem Topf (insgesamt 6 Stück) wurden 24 Körner (Lithops C188, Kapsel von 2004) und 48 Körner (Lithops C14, Kapsel von 2005) ausgebracht und danach mit destilliertem Wasser besprüht. Der C14-Samen (braun-rot, Brombeerstruktur, flach mit Spitze) ist fast 3× so groß wieder der C188-Samen (hellbeige, glatt, kugelig mit Spitze). Die Töpfe wurden mit einer Glasscheibe abgedeckt. (Manche stecken den Topf in einen widerverschließbaren Plastikbeutel.) Zwischen Erde und Glasscheibe ist ein Abstand von ca. einem Zentimeter. Das ganze steht unter einem Dachbodenfenster, wo keine direkte Sonne die Aussaat erreichen kann.

[Nach der Aussaat]
Beim Angießen hat es geraucht (feiner Staub). Die Lithops-Samen sind auf dem gebrannten Kieselgur (rot-brauner poröser Sand) nicht zu sehen. Auf dem weißen halbtransparenten Quarzsand sieht man die Samen recht gut. Die einzelnen schwarzen Brösel (Holzkohle/Aktivkohle) werden wohl den Lithops nichts ausmachen. Die weißen unregelmäßigen Körner könnten ein Problem werden, ob es etwas kalkhaltiges ist? Im feuchten Bims (seit einigen Monaten im geschlossenen Eimer) werden wohl die Schimmelpilze sprießen. (Ich hätte noch Blumen/Geranien-Erde und Torf testen sollen. Gesiebte Komposterde müsste eigentlich ein Lithops-Killer sein.)

[Nach 10 Tagen]
Die Chinosol-Konzentration war ev. zu hoch. Bei den C14 im Vogelsand mit Chinosol gibt es nur zwei weiße Keimlinge zu sehen. Die Blätter sind da, jedoch mag die Wurzel nicht so recht wachsen. Ohne Chlorophyl werden diese Albinos eingehen. (Laut Internet-Recherche soll Chinosol die Keimung bei vielen Kakteenarten verzögern. Andere benutzen ein rotes Pulver, dass sie auf die Substratoberfläche streuen.) Mal sehen ob später die Nassfäule noch zuschlägt. (Körper werden glasig und laufen aus. Kurze Zeit später sind die Lithops verschwunden.)

[Nach 15 Tagen]
Die Chinosol-Konzentration war auch für die C188-Sämlinge zu hoch. Viele sind gelb und nur einer ist grün. Die ersten Sämlinge (im Bims) sind glasig geworden. Egal ob mit oder ohne Chinosol im Substrat (Gießwasser). Das Sprühwasser (destilliertes Wasser) sollte also auch mit Chinosol versetzt werden.

[Nach 25 Tagen]
Der Bims wird langsam grün. (Algenwachstum)
Vogelsand (Quarzsand, Spuren von Aktivkohle, etwas Kalksand?) mit Chinosol verträgt sich nicht. Das aus den Töpfen gelaufene Wasser hat transparente Kristallspuren hinterlassen (vom Chinosol oder Kieselgur?).

[Nach 30 Tagen]
Im Bims war ein Pilzgeflecht zu sehen. Befallene Pflanzen wurden innerhalb von zwei Tagen blaugrün und fielen leicht zusammen. Im Vogelsand geht wohl alles ein. Die Pflanzen wachsen nicht und sehen leicht braun aus. Die C188 im Bims sehen aus, als hätten sie zu viel Wasser erwischt oder es fehlt bereits der Dünger. Die Körperchen haben viele kleine Lufteinschlüsse (leere Zellen). Im Kieselgur sind die C188-Lithops kräftig/gedrungen. Die C14 im Vogelsand/Bims keimen wieder recht gut.

[Nach 40 Tagen]
Die C14 im Bims+Chinosol strecken sich dem Licht entgegen. Die C14 im Bims durften drei Tage ohne Abdeckung stehen, damit der spinnwebenartige Pilz eingeht. Das Substrat sieht leicht trocken aus. Das Algenwachstum auf dem Bims ist kaum sichtbar.


Am 19.05.2006 (Freitag Nachmittag) wurde der 2. Aussaat-Test gestartet. Sechs verschiedene Substrate (Vogelsand, Bimskies, Kieselgur, Torf, Aussaaterde und Kompost) wurden verwendet. Sechs Töpfe wurden mit Leitungswasser angegossen und der Rest mit Chinosol-Lösung (0,5 Chinosol-Tablette auf 1 Liter warmen Leitungswasser). Die Erde wurde von oben gegossen und danach etwas glattgedrückt, wenn nötig. In jedem Topf (insgesamt 12 Stück) wurden 30 Körner (Lithops C357, Kapsel von 2004) und 16 Körner (Lithops C306, Kapsel von 2004) ausgebracht. Danach wurde alles mit destilliertem Wasser besprüht. Zwischen Erde und Glasscheibe ist ein Abstand von ca. einem Zentimeter. Das ganze steht unter einem Dachbodenfenster, wo keine direkte Sonne die Aussaat erreichen kann.

[Nach der Aussaat]
Der C357-Samen sieht aus wie der von C188 (Form, Farbe). Der C306-Samen ist etwas nachgedunkelt, da die Kapsel bereits einmal offen gewesen ist. Vielleicht keimt dieser Samen nicht mehr.

[Nach 10 Tagen]
Der grobkörnige Kompost trocknet oberflächlich schnell aus. Die Aussaaterde und der Torf bleiben lange feucht, so dass alles schnell keimt. Die Aussaaterde zeigt bereits einen Algenbelag. Der Sand ist zu fein, so dass die Wurzel nicht so recht hineinwachsen will und die Pflanze angehoben wird (manchmal auch beim Bims zu sehen). Ein C71-Sämling hat bräunlich eingefärbte Blattränder. Im Vogelsand mit Chinosol gibt es wieder gelbe Sämlinge. Beim Kieselgur tut sich wenig.

[Nach 20 Tagen]
Die Aussaaterde zeigt einen starken Algenbelag. Beim Gartentorf ist es nicht ganz so schlimm. Beim Bims ist es nur ein Grünschimmer. Die gelben Sämlinge im Vogelsand mit Chinosol werden langsam immer grüner. Der Kieselgur war oberflächlich ev. zu trocken (sah nass aus) oder es keimt einfach alles später darin. Den Kompost muss man einfach mehr gießen und hin und wieder Unkraut zupfen.

[Nach 30 Tagen]
Die Algenschicht auf dem Torf und der Gartenerde ist dick und glitschig. Ob die Wurzeln Luft bekommen? Auf dem Kieselgur verschimmeln immer wieder Lithops. Das ausgetretene Wasser aus dem Topf ist auskristallisiert.


Bezugsquellen
Vogelsand: Dehner ZOO Vogelsand, keimfrei/desinfiziert, 5 kg-Beutel, Körnung ca. 0 – 0,7 mm (großteils zu fein), staubtrocken
Kieselgur: Georg Schwarz, KG1 Kieselgur, 8 Liter-Beutel, Körnung 0,5 – 1 mm (fast perfekt), staubtrocken
Bims: Uwe Beyer, Körnung ca. 0 - 4 mm (teilweise zu fein/grob), unbehandelt, feucht
Aussaaterde: Baumarkt/Supermarkt etc.
Gartentorf: Baumarkt/Supermarkt etc.
Chinosol: Bad-Apotheke, CHINOSOL Tabletten 1,0 g, 10 Stück
Spritzflasche: Pressol, 500 ml, PE