Lithops-Längsschnitt

Lithops-Längsschnitt
© Annette Höggemeier, Ruhr-Universität Bochum

Durch die Stirnflächen der Blätter kann Licht durch transparente Fenster der Oberseite in die Pflanze einfallen. Die Photosynthese erfolgt an den Innenseiten der Blätter, wo die Wände besonders grün (chlorophylhaltig) sind.

In der Mitte ist eine unbefruchtete Samenkapsel und es sind bereits die neuen Blätter für das nächste Jahr zu sehen. Die jungen Blätter nehmen meistens den Weg durch die Mitte, jedoch können diese den alten Körper auch seitlich (in Bodennähe) durchstoßen.

Die dicke Hauptwurzel kann etwas Wasser im Außenbereich speichern. Dabei dehnen sich die faltigen Hautlappen aus. In Kultur wird die Pfahlwurzel gekürzt, um eine bessere Wurzelverzweigung zu erreichen. Bei Feuchtigkeit (nach einer Trockenzeit) werden recht schnell neue feine Seitenwurzeln gebildet. Bei längerer Trockenheit vetrocknet das feine Wurzelwerk und kann ohne weiteres entfernt werden. Es bleiben nur die dickeren Wurzeln übrig.

Raster-Elektronen-Mikroskop-Aufnahmen (REM-Bilder)

REM-Bild von Lithops verruculosa
Blattoberfläche (Maßstab: 0,4 mm)
© Institut für Syst. Botanik der Universität Zürich

Mit einer gewöhnlichen Digitalkamera (bei einer großen Auflösung) im Makromodus kann man diese blasenartigen Oberflächenstrukturen bereits erkennen. Das Rasterelektronenmikroskop (REM) kann konstruktionsbedingt keine Farbbilder liefern. Für Farbaufnahmen werden optische Lichtmikroskope (Auflicht, Durchlicht) verwendet. Bei den folgenden Bildern kann das Rasterelektronenmikroskop seine Stärke ausspielen. Die mit Gold bedampften Untersuchungsobjekte können recht stark vergrößert werden. Theoretisch sind mit einem REM Vergrösserungen bis zu 500.000-fach und mehr möglich. Beim Lichtmikroskop ist die Vergrößerung durch physikalische Gegebenheiten auf knapp 2000-fach begrenzt.

REM-Bild
Fensteroberfläche mit Warzen (Maßstab: 0,1 mm)
© Institut für Syst. Botanik der Universität Zürich

Die zahlreichen kleinen kugeligen Linsen auf der Blattoberseite können auch seitliches Licht einfangen (bündeln) und ins Innere der Pflanze führen. Die größte Lichtmenge gelangt jedoch senkrecht von oben in die Pflanze. Lithops wachsen bei Fensterbankkultur in Richtung der Glasscheibe, deshalb ist Licht von oben (insbesondere im Winter und Frühjahr) sehr empfehlenswert. Bei Lichtmangel werden die Lithops lang und "dünn" (sie vergeilen). Da im südlichen Afrika Lichtmangel kein Problem ist, können sich die Pflanzen den Luxus von farbigen Fensterblättern (mit getönten Scheiben) leisten.

REM-Bild
Fenster mit Papillen (Maßstab: 0,04 mm)
© Institut für Syst. Botanik der Universität Zürich